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Nachhaltig, sozial und flexibel: Coworking im neuen NOI Techpark Bruneck
Eine 400 Quadratmeter große High-Tech-Werkstatt für Unternehmen jeder Größenordnung, Start-ups, Freischaffende und die gesamte Maker-Community: Das ist der Maker Space im NOI Techpark. Ob unter Anleitung von Fachleuten oder in Eigenregie, hier können ohne große Investitionen Prototypen, Kleinserien und Sonderprojekte angefertigt werden. Wie zum Beispiel eine maßgeschneiderte Tortendekoration aus dem 3D-Drucker. Ein konkretes Beispiel für den zunehmenden Wunsch des Handwerks, die eigenen Produktionsprozesse zu standardisieren. Der scheitert allerdings häufig an den damit verbunden Kosten – erst recht so lange in den Betrieben nicht klar ist, ob und wie sich die Standardisierung durchführen lässt. Der Maker Space liefert hier genau die richtigen Antworten: mit Expertinnen und Experten, die einen bei der Umsetzung der Vorstellungen unterstützen, und mit der Möglichkeit, weiteres Know-how aus unserem Innnovationsviertel hinzuziehen, etwa ein anderes Labor, das mit Geräten aushilft, oder ein Start-up, das seine Erfahrungen weitergeben kann. Der bekannte Südtiroler Backwarenproduzenten Mein Beck konnte so auch auf das Team des Kitchen Lab zählen, unseres Lebensmittel-Prototypenlabors. Gemeinsam wurden geeignete Druckdateien und Düsendurchmesser für die gewünschten standardisierten Tortenaufschriften definiert, die im Anschluss mit den 3D-Druckern des Maker Space in Vorversuchen getestet wurden. Ein weiterer Vorteil für das Unternehmen? Das Ganze wurde durch den Lab-Bonus teilfinanziert. Dieses einfache und schnelle Förderinstrument der Provinz kann bis zu 65% der anfallenden Kosten von Forschungsaktivitäten in den wissenschaftlichen Laboren und Prototypenwerkstätten des NOI Techpark decken.
Doch auch andere Profis nutzen regelmäßig den großzügigen Maschinenpark unseres Prototypenlabors. Etwa Lobis Böden, ein solides Südtiroler Familienunternehmen, das bei seinen Produkten für den Innen- und Außenbereich den Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit setzt. In den vergangenen Monaten haben Firmenchef Paul Lobis und ein Teil seines Teams den Maker Space im Rahmen einer Führung kennenlernen dürfen. Und schon kam die zündende Idee: eine Fräsung des Firmenlogos in eine hochwertige Ausschanktheke. Ein Lehrling wagte sich an die komplexe Technik im Maker Space heran, erlernte im Rahmen eines Workshops die Anwendung der CNC-Fräse und so nahm ein konkretes Kooperationsprojekt seinen Lauf.
Nachwuchstalente in Südtirols Handwerksunternehmen sind ohnehin Stammgäste im Maker Space. Um heimische Betriebe für Zukunftsthemen wie digitaler Zwilling, automatisierte Produktion und 3D-Prototyping zu rüsten und ihnen das nötige Know-how mit auf den Weg zu geben, besteht seit über einem Jahr eine Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, dem lvh.apa und NOI. Das gemeinsame Ziel: Innovation und Digitalisierung als zentralen Baustein der Meisterausbildung zu verankern. Der Weg dorthin führt über Lehrmodule für die einzelnen Berufsgruppen im NOI Techpark. So erhielt beispielsweise zuletzt die Fachgruppe der Zimmerleute im Maker Space und der Fraunhofer Italia ARENA die Möglichkeiten, den 3D-Druck für schnelle Prototypen sowie technische Assistenzsystem für die Baustelle der Zukunft kennenzulernen und sich zum Stand der Technik im Bereich des digitalen Zwillings von Gebäuden zu informieren.