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07.04.2023
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Nachhaltig, sozial und flexibel: Coworking im neuen NOI Techpark Bruneck

Der NOI Techpark in Bruneck wird nicht nur Arbeitsplatz für Forschende, Start-ups und Unternehmen, sondern auch für eine bunte Gemeinschaft aus Kreativen, Freischaffenden und Freelancern. Ein Vorgeschmack auf die Coworking Spaces in Brunecks Innovationshub.

Für den Architekten Alexander Gatterer haben die 70 Kilometer Autofahrt den Ausschlag gegeben, die er sich drei Mal die Woche zwischen seinem Wohnort Percha und seinem Arbeitsplatz am Rande von Brixen erspart. Michaela Zingerle, Geschäftsführerin der Bikehotels Südtirol, braucht es, täglich Menschen um sich zu haben, statt alleine im Homeoffice „langsam menschenscheu zu werden“. Auch Philipp Zedler, der Websites in den Bereichen Soziales und Nachhaltigkeit programmiert, genießt es vor allem, „von lauter netten und interessanten Leuten umgeben zu sein, die alle so ähnlich ticken wie ich selbst.“

Ein Ausschnitt der bunt zusammengewürfelten Gruppe, die nach der Eröffnung des NOI Techpark in Bruneck einen Teil der 14 fixen und 4 flexiblen Arbeitsplätze beziehen wird, die dort in einem offenen Coworking Space geschaffen werden. Zusammenarbeit und Neugierde, Gemeinschaft und geteiltes Wissen, Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit, Offenheit und Zugänglichkeit sowie Passion und Engagement: So breit ist der Wertekatalog von startbase, der auch die Arbeit in den neuen Räumlichkeiten im NOI prägen wird. Seit 2018 ist die Gemeinde Bruneck über die Stadtentwicklung Bruneck Mitglied von Südtirols größtem Coworking Netzwerk, das mittlerweile sechs Standorte zwischen Mals und Bruneck hat. Das Konzept von startbase? Verschiedene, oft als Genossenschaften oder Vereine organisierte Träger, stellen auf Tages- oder Monatsbasis Büros und Arbeitsplätze samt allen notwendigen Infrastrukturen wie schnellem Internet, Drucker oder Meetingräumen zur Verfügung – und das zu einheitlichen Bedingungen in ganz Südtirol.

Bis zum Umzug in den NOI Techpark findet sich die Brunecker startbase direkt am Rathausplatz. Auf 160 Quadratmetern werden dort, in freundschaftlichem Nebeneinander mit der Stadtentwicklung Bruneck, 10 fixe und 4 flexible Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. „Die Nachfrage war von Anfang an sehr hoch“, erzählt Marion Niederkofler, Direktorin der Stadtentwicklung Bruneck. Vor allem für die fixen Arbeitsplätze müsse immer wieder auf eine Warteliste verwiesen werden, weshalb der Umzug in den größeren Space im NOI gerade richtig kommt. „Das Spannende hier ist, dass Leute aus verschiedenen Branchen und Bereichen zusammenkommen, darunter viele Freiberufler:innen, aber auch Angestellte, die nicht täglich pendeln wollen und zumindest die Hälfte der Woche hier arbeiten.“

Vor allem finden sich in der Brunecker startbase Menschen, deren Arbeitsmotto dem von Michaela Zingerle gleicht: „Meine Arbeit ist dort, wo mein Notebook ist.“ Menschen, die nicht erst in der Pandemie entdeckten, dass es sich auch in den eigenen vier Wänden arbeiten lässt – doch irgendwann genug davon hatten, in einem zu kalten Keller, am Küchentisch, inmitten des familiären Chaos oder ohne Ansprache zu arbeiten. „Ich könnte locker auch zu Hause arbeiten, dennoch bin ich nun zwei Mal die Woche ganztags und drei Mal halbtags hier, weil die Gemeinschaft hier unheimlich nett und voll sozial ist“, sagt Zingerle als bisher letzter Neuzugang im Team der fixen Coworker.

Eine Einschätzung, die sie auch mit dem Rest des bunt zusammengewürfelten Teams teilt. Von der gemeinsamen Kaffeepause mit kurzem Fachsimpeln bis zu Community Events wie Curling oder einem gemeinsamen Ausflug auf den Weihnachtsmarkt – „wir haben echt ein tolles Klima“, bestätigt auch Manuel Faccini. Der Pusterer Bauingenieur hat seinen Lebensmittelpunkt nach einigen Arbeitsjahren in Deutschland aus privaten Gründen wieder nach Südtirol zurückverlegt, anfangs bei einigen lokalen Firmen gearbeitet, um nun wieder für seinen früheren Arbeitgeber in Deutschland als Teil eines internationalen Planungsteam an spannenden Projekten im Bereich Verkehr mitzuarbeiten. „Und zwar – abgesehen von dem einen oder anderen Meeting – komplett remote, also von hier in Bruneck aus“, erzählt Faccini. Eine optimale Kombination, die ihm ein Arbeiten vor der eigenen Haustür ermögliche, und dennoch die Bedingungen eines großen und internationalen Arbeitgebers biete. Ähnlich wie beim gebürtigen Deutschen Philipp Zedler, den die Liebe zu einer Südtirolerin ins Pustertal gebracht hat. „Ich bin eigentlich Physiker, und habe mir hier dann selbst einen Job geschaffen, indem ich internationalen Kunden Websites programmiere“, erzählt er. „Nachdem ich in Berlin schon in Coworking Spaces gearbeitet habe, war ich sehr froh, in Bruneck auch einen zu finden. Er bietet alles, was ich brauche, und ist günstig und sehr gesellig.“

Die gute Stimmung wird das Brunecker startbase-Team zweifelsohne auch in den neuen Sitz im NOI Techpark mitnehmen, der nur einen Katzensprung von ihrem bisherigen Space entfernt ist. Dort werden sie sich die Coworking Spaces dann mit im NOI angesiedelten Start-ups teilen, Tür an Tür mit Unternehmen des Automotive-Sektors und mit Forschenden der Freien Universität Bozen. An weiteren spannenden Stories und neuen Connections wird es als ganz sicher nicht fehlen in der neuen startbase Bruneck.