published
18.07.2023
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Garum Project, der Schmetterlingseffekt der Fermentation

Was wäre, wenn der Wandel über den Geschmack käme? Was, wenn Lebensmittel den Weg zur nachhaltigen Innovation weisen würden? Genau das ist die Idee hinter Garum Project, dem von Gregor Wenter, Mattia Baroni und Stephanie Lüpold gegründeten Start-up, das kürzlich sein erstes Produktionszentrum im NOI eröffnet hat.

Das Team aus Unternehmer im Food-Bereich, Koch und Wirtschaftswissenschaftlerin hat eine antike Lebensmittelverarbeitungs-Technik wiederentdeckt, um Nebenprodukte zu verwerten. Ziel der drei ist es, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und zugleich schmackhaftere, gesündere und nachhaltigere Gerichte zu kreieren. Ihr wichtigster Verbündeter dabei: die Fermentation. Gemeinsam mit dem Versuchszentrum Laimburg und mit Unterstützung durch unseren Start-up Incubator forschen sie hier im NOI an der Weiterentwicklung dieses natürlichen Prozesses. In ihrem kürzlich eröffneten Produktionszentrum sammeln sie lokale Rohstoffe und Nebenprodukte, um daraus verschiedene Arten von Garum herzustellen.

Garum, das ist eine antike Würzsoße, die von den Römern mithilfe der Fermentation aus Fisch und Salzlake hergestellt wurde. Das Standardgewürz der antiken römischen Küche erlebt gerade sein großes Comeback. Denn es kann als nahrhafter und gesunder Ersatz für Salz und den klassischen Brühwürfel, aber auch als besondere Geschmacksnote für viele Gerichte verwendet werden. Das Start-up rund um Wenter, Baroni und Lüpold verwendet für seine Garums ausschließlich Nebenprodukte der lokalen Lebensmittelindustrie: Gemüse etwa, das zu klein oder zu groß für den Verkauf ist, ausgemusterte Legehennen und Molke aus der Käseherstellung.

Kontakte, Marktkenntnisse, Beratung zum Schutz von Rechten und Unterstützung bei der Strukturierung des Geschäftsplans sind die Zutaten, die das Start-up in unserem Incubator vorfand. „Das im NOI Techpark eröffnete Produktionszentrum ist für uns der Anfang. Nach diesem Modell wollen wir in ganz Europa expandieren und dabei stets die regionalen Besonderheiten berücksichtigen. Sprich, jede Region, in der wir einen Standort eröffnen, soll ihr eigenes Garum haben, das die typischen Produkte des Territoriums repräsentiert“, erzählt Baroni.

Ein Garum also, so identitätsstiftend wie die Gebiete, aus denen es stammt. Ein Produkt, das sowohl für die Lebensmittel- und Gastronomiebranche als auch für den Einzelhandel bestimmt ist. Und so wird für Garum Project die Fermentation zum Schlüssel für eine Innovation mit Schmetterlingseffekt: so außergewöhnlich in ihrer Wirkung wie einfach und voller Potenzial in ihrer Entstehung.

Hast auch du ein innovatives Rezept im Kopf, das du in ein Business umwandeln möchtest? Dann kontaktiere unser Team vom Start-up Incubator. Wir helfen dir mit unserem Know-how, unserem Netzwerk und der im NOI vorhandenen Infrastruktur, aus deiner Geschäftsidee ein marktfähiges Start-up zu machen:

incubator@noi.bz.it.