published
19.04.2024
READING TIME
2 Minuten

Daten als Nachhaltigkeitstreibstoff

Luft verbessern, Schadstoffemissionen verringern, Lärm reduzieren und zugleich mehr Verkehrskapazität und Sicherheit garantieren.

Das sind die Ziele des Projekts BrennerLEC, das sich die Brennerautobahngesellschaft gemeinsam mit den Landesagenturen für Umwelt und Klimaschutz von Bozen und Trient, der Universität Trient, dem Südtiroler Unternehmen CISMA und dem NOI Techpark gesetzt hat.

Auf einem Testabschnitt der Autobahn A22 richteten die Projektpartner einen emissionsarmen Korridor (Low Emission Corridor - LEC) ein, entlang dessen diverse Verkehrsmanagementmaßnahmen getestet wurden: einerseits eine Kombination aus dynamischen Tempolimits und dynamischen Fahrspuraktivierung, um die Verkehrsströme bei hohem Verkehrsaufkommen zu lenken. Andererseits wurde der Verkehrsfluss in der Nähe der größten städtischen Gebiete durch „intelligente” Straßeninformationen gesteuert. Wichtiger Verbündeter dabei: der Open Data Hub. 

Sensoren, Daten, Algorithmen

Im Open Data Hub sammeln wir Unmengen an Daten zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Tourismus, Verkehr, Mobilität und Wetter, zentralisieren diese, legen sie offen und stellen sie Unternehmen und Institutionen zur Verfügung. Im Falle des Projekts BrennerLEC haben wir über den Open Data Hub Umweltdaten wie beispielsweise die Stickstoffdioxid-Konzentration (NO2) in der Luft genauso wie Daten zum realen Verkehrsaufkommen geliefert. Gesammelt wurden diese von verschiedenen Sensoren entlang der Autobahn. Mithilfe innovativer Algorithmen und der Integration in eine Künstliche Intelligenz entstanden daraus einfache Vorschläge zur Aktivierung von dynamischen Geschwindigkeitsmanagementmaßnahmen. Direkt an die A22-Benutzerassistenzzentrale gesendet, konnten die Empfehlungen über die vorhandenen Infotafeln in Echtzeit an die Verkehrsteilnehmenden übermittelt werden. Der große Vorteil des entwickelten Systems: Es ermöglicht, die Tempolimits nur in wirklich kritischen Situationen des Verkehrs und der Luftqualität zu aktivieren, was die Effektivität dieser Art von Maßnahmen maximiert.

10 % weniger: Emissionen und Fahrzeit

Die Ergebnisse des Projekts überzeugen. Aus ökologischer Sicht zeigte sich, dass eine Reduzierung der durchschnittlichen Geschwindigkeit für Leichtfahrzeuge von 15 km/h dazu führte, dass die Konzentration an NO2 in der Luft um 10 % verringert wurde, jene an CO2 um 8 %. Gleichzeitig führten die Maßnahmen bei stark überlastetem Verkehr zu einer durchschnittlich um 10 % kürzeren Reisezeit und zu einer erheblichen Verbesserung der Verkehrssicherheit. So kam es nahezu zu keinen Unfällen mit aktiven dynamischen Tempolimits. Grund genug, die Zusammenarbeit auch über das von der EU kofinanzierte Projekt BrennerLEC weiterzuführen. „Dank unserer digitalen Plattform Open Data Hub wurde die Arbeit der Integration und Nutzung aller benötigten Daten erheblich vereinfacht“, erklärt Patrick Ohnewein, Head of Unit Tech Transfer Digital. „Wir freuen uns, dass die Ergebnisse des Projekts so aussagekräftig waren, dass sich unsere Partner dazu entschieden haben, die Zusammenarbeit auch nach Abschluss des F&E-Projekts fortzusetzen, um diese ‚smarten‘ Verkehrsmanagementmaßnahmen auf die gesamte Brennerautobahn auszuweiten.“

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie die Daten unseres Open Data Hub genutzt werden können, um innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Interesse geweckt? Dann holt euch hier mehr Infos: opendatahub.com.