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19.10.2021
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Die Hightech-Anlage zur Biomassevergasung

Erzeugung sauberer Energie aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Obst-, Gemüse- oder Schnittresten und Erzeugung von hochwertiger Biokohle, die als Bodenverbesserungsmittel für Pflanzen in den Boden eingebracht wird. Mit diesem doppelten Ziel hat die am NOI inkubierte Firma Sauber ihre Anlage im Bioenergy & Biofuels Lab der Freien Universität Bozen in unserem Techpark installiert.

Von dieser Anlage existierte schon eine Prototypversion an der Universität Parma. Sie benötigte eine technologische Aufrüstung, die das Team der Fakultät für Naturwissenschaften und Technologie von Professor Marco Barattieri zusammen mit dem Unternehmen durchführen konnte. Sie benutzten ihre Know-how und Fähigkeiten. «Wir brauchten einen zuverlässigen und qualifizierten Partner für die Optimierung unserer Anlage und hier haben wir ihn gefunden. Diese Synergie hat uns dazu veranlasst, in Südtirol ein Forschungs- und Entwicklungsbüro zum Thema Vergasung zu eröffnen», sagt Nicola Baraldi, alleiniger Geschäftsführer von Sauber.

Wie funktioniert die neue Technologie? Das zu behandelnde Material wird automatisch in die Anlage geladen und beschickt den Vergasungsreaktor. Hier finden der thermochemische Abbau der Biomasse und die Produktion eines Synthesegases (Syngas) durch die hohen Temperaturen, die Anwesenheit von Luft als Vergasungsmittel und den Druck statt. Das Syngas wird dann zur Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie genutzt. Das Verfahren ist energetisch autark und kommt ohne fossile Hilfsbrennstoffe aus. Nicht nur: Die auf die Produktion von Biokohle ausgerichtete multigenerative Konfiguration macht den kohlenstoffnegativen Prozess daher aus ökologischer Sicht nachhaltig und für die Verwertung von Abfallbiomasse im kleinen Maßstab ideal.

„Die von Sauber entwickelte Technologie stellt einen wichtigen technologischen Fortschritt in der Branche dar und wird auch in unserem Territorium wichtige Anwendungen finden“, erklärt Stefano Dal Savio, Referent von Tech Transfer Green im NOI Techpark. Er hat Sauber dabei geholfen, die Zusammenarbeit mit Unibz festzulegen, das Projekt zum Bau des Prototyps zu entwickeln, und dass sich die Firma in den NOI ansiedelte.

Die Technologie wurde nämlich konzipiert, um den Abfall in der Agrar-, Ernährungs- und Forstwirtschaftskette zu verbessern. In Zukunft wird es unter den möglichen Anwendungsfeldern auf lokaler Ebene sicherlich das von Biomasse geben, in dem verschiedene lokale Unternehmer tätig sind.