published
09.12.2023
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Steine Zählen, Überschwemmungen vorbeugen

CISMA und Mountain-eering messen die Sedimente in Südtirols Flüssen, um hydraulische Gefahren zu minimieren

Wie viel Geröll, Kies und Schlamm werden aufgrund schwindender Gletscher und auftauender Permafrostböden von den Bergen über die Flüsse abtransportiert? Diese Frage stellt man sich nicht nur an den italienischen Stränden, die aus genau diesen Sedimenten geformt werden, sondern auch bei uns im NOI Techpark. Die hier angesiedelten Unternehmen CISMA und Mountain-eering untersuchen hydrogeologische Störungen. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz und der Freien Universität Bozen haben sie ein neues System zur Messung der Wasser- und Gesteinsbewegungen entlang alpiner Wildbäche entwickelt, das erstmals präzise Informationen und nicht nur Schätzungen liefert. Das System, das aktuell am Suldenbach getestet wird, ermöglicht die datengestützte Beobachtung von Sedimentbewegungen und die entsprechende Planung von Infrastrukturen zum Schutz vor hydraulischen Gefahren. Der Prototyp ist der erste seiner Art in Italien. Ein von CISMA programmierter innovativer Algorithmus reduziert die Größe der gesammelten Daten erheblich und ermöglicht so eine Datenerfassung ohne Informationsverlust.

Erhoben werden die Daten mit einem von Mountain-eering entwickelten System: Dort, wo das Flussbett ein Gefälle bildet, wird eine Metallplatte in einen Betonkörper eingelassen. Unter der Platte ist ein Geophon angebracht, eine Art Seismograph, der die Schwingungen der Platte aufzeichnet, die durch den Aufprall angeschwemmter Steine verursacht werden. Die Steine landen anschließend in einem Drahtgeflecht, welches das Sediment auffängt und wiegt. Auf diese Weise können zwei Informationen - Zeit und Menge - miteinander kombiniert werden. Im Auftrag der Provinz verarbeitet die unibz die Daten dieser und anderer Messstationen, mit dem Ziel, den Geschiebetransport in alpinen Flüssen besser zu verstehen und Strategien für das Management von hydraulischen und ökologischen Risiken zu entwickeln.