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Europäischer Open-Source-Gipfel im NOI Techpark in Bozen verbindet Ethik, Technologie und Praxis
Bozen, 21. Oktober 2025 – Die 25. Ausgabe der SFSCON, einer der größten europäischen Konferenzen für Freie Software, bringt am 7. und 8. November 2025 im NOI Techpark in Bozen zentrale Themen der digitalen Zukunft auf die Bühne. Im Fokus stehen die ethischen Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz, die digitale Souveränität und die Rolle Freier Software im Gesundheitswesen. Mehr als 150 Expertinnen und Experten aus aller Welt sowie über 1.000 Teilnehmende werden erwartet.
Mit dem Inkrafttreten des EU AI Acts sowie neuer nationaler Richtlinien werden technologische Entscheidungen zu gesellschaftlichen Entscheidungen. Die SFSCON zeigt, wie sich Regeln, Transparenz und Ethik im Umgang mit Künstlicher Intelligenz praktisch umsetzen lassen – und wie Freie Software als offene, vertrauenswürdige Infrastruktur Innovation in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung ermöglicht, bis hin zu Anwendungen im Gesundheitswesen.
Zu den internationalen Referierenden zählt Karen M. Sandler, Executive Director der Software Freedom Conservancy, einer Non-Profit-Organisation für ethische Technologie. Sie wird aufzeigen, warum Quellcode-Transparenz bei der Software medizinischer Geräte eine Grundvoraussetzung für Sicherheit und klinische Fairness ist – auch und gerade mit Blick auf die geschlechterspezifische Medizin. Martin Häuer, Professor an der Martin-Luther-Universität und Mitglied der Open Source Imaging Initiative (OSI²), spricht über medizinische Geräte als Gemeingüter und über Wege zu offenen, qualitätsgesicherten Zertifizierungsprozessen. Valerie Aurora, Entwicklerin Freier Software, zeigt am Beispiel der European Digital Resilience, wie freier Code technologische Autonomie, lokale Datenkontrolle und Interoperabilität stärkt – und so Offenheit und Überprüfbarkeit in operative Resilienz verwandelt.
Neben diesen und vielen weiteren Vorträgen bietet die SFSCON 2025 wieder zahlreiche praxisnahe Erlebnisse. Im Hacking Village können Teilnehmende in kompakten Workshops direkt mit Community-Mitgliedern experimentieren. Beim NOI Hackathon – SFSCON Edition entwickeln Software Developer, Studierende, Forschende und Open-Source-Enthusiasten innerhalb von 24 Stunden innovative Lösungen und Prototypen für reale Herausforderungen in Unternehmen. Mit der Initiative EndOf10 setzt SFSCON ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit: Zehn ausrangierte Computer werden mit GNU/Linux neu installiert und an Teilnehmende verschenkt – ein Gemeinschaftsprojekt mit FUSS und LUGBZ, inspiriert vom Auslaufen des Supports für Windows 10. Begleitend illustriert eine Ausstellung die Entwicklung vom historischen Rechner bis zu seiner modernen Entsprechung. Auch Matchmaking-Sessions gehören zum Programm: In 20-minütigen Eins-zu-eins-Gesprächen können Teilnehmende Ideen, Projekte und Partnerschaften initiieren.
Nach dem großen Erfolg der vergangenen Jahre kehren auch die Angebote für Kinder und Schulen zurück. Bei den MiniNOI-Workshops entdecken Kinder zwischen sieben und zehn Jahren die Welt des Codings und Programmierens. Zudem wird das Projekt „Ada & Zangemann for Everyone – using Moodle“ vorgestellt, das über 900 Lehrkräfte und 600 Schülerinnen und Schüler aus ganz Italien eingebunden hat.
Den Auftakt zur SFSCON-Woche bilden traditionell die Community-Events in Trient und Bozen: Am 5. November startet Speck & Tech in Trient, gefolgt von WUD Bolzano am 6. und 7. November zu den Themen Usability, Nachhaltigkeit und Inklusion.
Gegründet im Jahr 2001 von der Linux User Group Bozen-Bolzano-Bulsan, wird die SFSCON seit 2005 vom NOI Techpark organisiert und gefördert. Möglich wird sie durch die Unterstützung zahlreicher Supporter – Gruppo FOS, Telmekom, Vates, Alpitronic, LDV20, Made in Cima, Pandigital, Zirkonzahn, 1006.org, Catch Solve, Christian Gapp, deda.next, Peer, RMBtec, SiMedia, Südtirol Business School und Suggesto – und Partner – EDIH NOI, FediForum, FSFE, FUSS, Linux Magazine, Loacker, LUGBZ, Maker Space, MCI Innsbruck, MiniNOI, Open Source JobHub, OW2, Rassegna Business, RIOS, Speck&Tech, Sticker Mule, unibz und WUD. Die SFSCON wird kofinanziert von der Europäischen Union im Rahmen des EFRE-Projekts 1048 IMPACT.
Alle Informationen zur Konferenz gibt es unter www.sfscon.it.
Interessierte Journalistinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der SFSCON 2025 teilzunehmen.

