EXHAUST / Kris Verdonck, A Two Dogs Company

In EXHAUST zelebriert der bildende Künstler und Theatermacher Kris Verdonck die öffentliche Hinrichtung des Verbrennungsmotors: Ein LKW-Motor wird so lange aufgedreht, bis er explodiert. Der Motor ist eine der wichtigsten Erfindungen der letzten Jahrhunderte, seine Vorteile waren enorm – aber der ökologische Preis seiner massenhaften Nutzung ist gewaltig. Diese Geschichte muss ein Ende haben. Wir müssen uns ändern – und diese Veränderung erfordert Opfer.

So folgt EXHAUST dem Schema einer mittelalterlichen Hinrichtung: Der Angeklagte, in diesem Fall ein Verbrennungsmotor, wird in einer Prozession durch die Stadt getragen. Ausgangspunkt ist die OASIE Transart in der Dantestraße. Nach dem Verlesen seiner Verbrechen, wie den gebrochenen Versprechen von endlosem Fortschritt und Wachstum, wird das Urteil vollstreckt. Dabei folgt die Performance den Methoden der griechischen Tragödien, des japanischen Nō-Theaters oder Shakespeares: das mythologische Opfer als gewalttätiges Ritual zur Lösung von Konflikten – brutale Gewalt als reinigende Kraft.